Der Cybathlon bewegt auch auf Distanz

Die Cybathlon 2020 Global Edition ist heute zu Ende gegangen. 51 Teams aus 20 L?ndern traten gegeneinander an, wobei die Pilotinnen und Piloten mithilfe von modernsten Assistenzsystemen Alltagsaufgaben l?sten. Die Teams k?mpften aufgrund der Covid-19-Pandemie erstmals r?umlich und zeitlich getrennt um den Sieg. Die gr?sste Aufmerksamkeit geh?rte neben den Siegerteams dem technologischen Fortschritt, der auch die gesellschaftliche Inklusion f?rdert.

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(Video: ETH Z¨¹rich)

Vier Jahre nach der Weltpremiere geht heute die zweite Ausgabe des Cybathlon zu Ende. Die letzten 48 Stunden waren nicht nur f¨¹r die Pilotinnen und Piloten, sondern auch f¨¹r die Zuschauerinnen und Zuschauer rund um den Globus sowie f¨¹r alle Verantwortlichen des Cybathlon ein emotionaler Showdown. 51 Teams aus 20 L?ndern haben diese Woche nach jahrelanger Vorbereitung ihre Assistenztechnologien und ihren Kampfgeist auf die Probe gestellt. Die Pilotinnen und Piloten haben die Wettk?mpfe aufgrund der Covid-19-Pandemie im eigens konzipierten ?Lockdown-Modus? in ihrem jeweiligen Heimatland bestritten. Sie hatten in einem Zeitfenster von drei Stunden drei Versuche zur Verf¨¹gung, um ihren Parcours zu absolvieren, gez?hlt wurde der beste Versuch. Bis die Rennen gestern und heute per Livestream ausgestrahlt wurden, blieben die Ergebnisse und die Gewinnerinnen und Gewinner geheim ¨C auch f¨¹r die Teams selbst.

Mensch und Maschine traten beim Cybathlon in sechs Disziplinen an: Entweder bei einem virtuellen Rennen mit Gedankensteuerung, einem Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation, einem Parcours mit Armprothesen, Beinprothesen, robotischen Exoskeletten oder motorisierten Rollst¨¹hlen. Zwischen f¨¹nf und dreizehn Teams k?mpften jeweils in einer Disziplin um den Sieg. Die Schweiz schickte insgesamt zehn Teams ins Rennen, f¨¹nf davon stehen in Verbindung mit der ETH Z¨¹rich. Teams aus demselben Land traten jeweils zeitversetzt in Hubs an. In der Schweiz wurden zwei Hubs genutzt: einer in Z¨¹rich an der ETH auf dem Ó¢»ÊÓéÀÖ H?nggerberg und einer an der EPFL. Vor Ort waren offizielle Cybathlon-Schiedsrichterinnen und -Schiedsrichter f¨¹r die Einhaltung der Regeln und die Wertung der Versuche zust?ndig. Rolf Schoch, einer der Exoskelett-Piloten im Team VariLeg enhanced 2, konnte eine pers?nliche Bestleistung aufstellen. Er zeigt sich zufrieden: ?Diese Art der Durchf¨¹hrung war angesichts der Situation optimal. Obwohl ich die Stimmung mit einem Live-Publikum etwas vermisste, war ich so tendenziell konzentrierter.?

Hindernisse ¨¹berwinden ¨C auch als Gesellschaft

Auch Jo?l Mesot, Pr?sident der ETH Z¨¹rich, hat die Wettk?mpfe verfolgt: ?Universit?ten haben eine Verantwortung gegen¨¹ber der Gesellschaft. Technologie soll Menschen dienen und nicht umgekehrt. Der Cybathlon ist ein besonders eindr¨¹ckliches Beispiel, das Menschen und Technik verbindet.? Die Zuschauerinnen und Zuschauer durften beim Cybathlon viele emotionale Siegesmomente erleben. F¨¹r Roland Sigrist, Leiter des Cybathlon, ist etwas besonders wichtig: ?Die Teams k?mpfen am Cybathlon nicht nur f¨¹r den Sieg, sondern auch f¨¹r Fortschritte bei den Assistenztechnologien f¨¹r Menschen mit Behinderungen.? Der Cybathlon wurde von der ETH Z¨¹rich initiiert, um den Menschen bereits bei der Entwicklung solcher Assistenztechnologien in den Mittelpunkt zu stellen. Er bringt Menschen mit Behinderung, Technologieentwickler und die ?ffentlichkeit zusammen. So generiert er nicht nur Aufmerksamkeit, sondern f?rdert auch global Synergien, um den Stand der Technologie voranzubringen und die Inklusion zu st?rken.

Rund 70 Personen waren an der Planung und Umsetzung des Cybathlon beteiligt. Die ungewisse Pandemiesituation war dabei herausfordernd, die Organisation musste flexibel bleiben. ?Wir sind stolz, dass wir innert kurzer Frist einen geeigneten Modus gefunden haben, um den Cybathlon f¨¹r alle Beteiligten sicher durchzuf¨¹hren und ihnen zu erm?glichen, ihr K?nnen zu zeigen. F¨¹r ihren grossen Einsatz und ihre Flexibilit?t m?chte ich den Verantwortlichen in allen teilnehmenden L?ndern meinen Dank aussprechen?, meint Roland Sigrist, und blickt in die Zukunft: ?Die ETH Z¨¹rich hat sich entschieden, den n?chsten Cybathlon wieder in der Schweiz durchzuf¨¹hren. Das Organisationskomitee wird die Erfahrungen der Cybathlon 2020 Global Edition analysieren und die Innovationen und Ideen dieses Formates auch in den kommenden Jahren, insbesondere im Hinblick auf 2024, ber¨¹cksichtigen.? Der Cybathlon 2024 werde schliesslich der Zeit und den neuen Umst?nden gerecht werden, sagt Sigrist.  

Die Gewinner im ?berblick

Krunoslav Mihic vom Team Maker Hand (Kroatien) im Geschicklichkeitsparcours mit Armprothesen (ARM)

Sander Koomen vom Team PULSE Racing (Niederlande) beim Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation (FES)

Florian Hauser vom Team HSR enhanced (Schweiz) beim Parcours mit motorisierten Rollst¨¹hlen (WHEEL)

Kim Byeong-Uk vom Team Angel Robotics 1 (S¨¹dkorea) beim Parcours mit robotischen Exoskelet-ten (EXO)

Francesco Bettella vom Team WHi (Italien) beim Virtuellen Rennen mit Gedankensteuerung (BCI)

Andre Frei vom Team Circleg (Schweiz) beim Hindernisparcours mit Beinprothesen (LEG)

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